Andreas Altmann sagte mal: „Die Sprache ist das Beste, das wir
Deutschen erfunden haben“. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass nicht die
Deutschen die Sprache erfunden haben, sondern sie evolutionsbedingt entstanden
ist, aber wir wissen ja, was er meint. Er hat Recht. Mit Sprache kann man viel
erreichen. Mit Worten. Mit lieblichen Worten. Männer mögen liebliche Worte.
Genau damit hatte ich damals meinen Freund für mich gewonnen.
Das nächste Mal
werd ich schön die Klappe halten.
Aber das ist auch Vergangenheit, dieser Freund ist inzwischen nur noch ein
Ex-Freund. Etwa vier Wochen nach unserer Trennung haben wir uns in einer
Kneipe auf ein Bier getroffen, schließlich ist man ja im Guten
auseinandergegangen. Und als ich dann diesen jungen Mann dort sitzen und auf
mich warten sah, mit einem Lächeln auf den Lippen und den zärtlichen Worten,
die jede Frau gerne hört: ‚Na du? Hübsche?’, da dachte ich:
„Wäh! Kleb ihm eine und sieh bloß zu, dass du nach Hause kommst!“
„Wäh! Kleb ihm eine und sieh bloß zu, dass du nach Hause kommst!“
Aber ich hab ihm keine geklebt und ich bin auch nicht nach Hause gegangen,
sondern ich habe mir das ganze Theater bis zum Schluss angetan.
Nach den üblichen Floskeln, die man eben so austauscht, wenn man einander nicht wirklich etwas zu sagen hat, kam von ihm dann schließlich die Frage, die
irgendwann kommen MUSSTE:
Er: „Ach Mensch, warum hat es mit UNS
eigentlich nicht geklappt?“
Ich: „Maann, jetzt geht DAS wieder
los! Ich hab’s dir schon mal gesagt. Ich weiß, dass du im Bett auf ‚verrückte’
und ‚abgefahrene Spiele’ stehst, aber nur weil eine Frau zu dir sagt, dass sie
sexuell aufgeschlossen ist, darfst du trotzdem NIEMALS mit einer Glühbirne angeschissen kommen. Geschweige denn
mit einem Hamster. Und einer Erwachsenenwindel… Ich hab keine Ahnung, was du
dir dabei gedacht hast, aber das kannst du dir schön mit ner anderen denken! Du
perverser Vogel…“
Er: „Ja, das war nicht so dein Ding, ne?“
Ich: „Aaach halt die Klappe…!“
Er: „Trotzdem finde ich, dass wir uns viel öfter sehen sollten“
Ich: „Ja? Ich finde nicht"
Er: "Aber ich finde, dass überhaupt nichts dagegen spricht, wenn wir viel mehr Zeit miteinander verbringen würden"
Er: "Aber ich finde, dass überhaupt nichts dagegen spricht, wenn wir viel mehr Zeit miteinander verbringen würden"
Ich: „Hans, hast du das
Konzept einer Trennung überhaupt verstanden?“
Er: „Klar hab ich. Aber wenn wir mehr Zeit miteinander verbrächten, könntest du
sehen, wie ich WIRKLICH bin. Dass es
da einen Mann gibt, der dich auf Händen tragen und dir jeden Wunsch von den
Augen ablesen würde“
Ich: „Hmhm, hmhm…. Aber dieser Mann wärst immer noch du, oder?“
Er: „Ja. Und nein. Der alte Hans ist nämlich tot und du könntest alle Vorzüge
des neuen Hans vollkommen genießen“
Ich: „Na, ich weiß ja nicht. Der "neue" Hans. Die GESTAPO wurde 45 auch abgeschafft,
nur um wenige Jahre später in der DDR die Stasi
einzuführen. Pest und Cholera. Die Nazis halten sich auch für eine reine und
hochwertige Rasse, aber so wirklich taugen die dann letztendlich DOCH zu nichts“
Er: „Ja, aber du willst mich doch nicht mit den Nazis vergleichen“
Ich: „Ich vergleich dich nicht mit den Nazis, ich vergleich dich mit deren
Grundeinstellung“
Er: „Du bist lustig“
Ich: „Und DU hast nicht mehr alle
Tassen im Schrank. `diot…“
Er: „Du bist immer noch dieselbe bissige Frau wie eh und je, oder?“
Ich: „Ja Hans, und du bist immer noch dasselbe Mädchen wie eh und je“
Er: „Hmm, Mandana, mich macht es richtig scharf, wenn du immer so vermeckert bist… Und soll ich dir nochwas sagen?“
Ich: „Na was denn?“
Er: „Mein letztes Vögeln war mit dir“
Ich: „Ja, mein letztes Vögeln war auch mit mir“
Er: „Aber sag mal jetzt bitte ganz im Ernst, Mandana, denkst du, dass es auch nur die geringste Chance gibt, dass es mit uns noch
mal was werden könnte?“
Und so kam es also, dass jeder von uns seiner eigenen Wege ging. Und die Moral von der Geschichte, um es in Berthold Brecht's Worten zu sagen: Wer A sagt muss nicht B sagen, er kann auch erkennen, dass A falsch war.