Montag, 9. Mai 2011

Ich versuch mich mal im Englischen (sehr politisch, sehr geistreich-auch wenn nach dem ollen Dieb inzwischen kein Hahn mehr kräht):

Für die, die nicht so gut Englisch können, habe ich kursiv die deutschen Übasetzungen dazu geschrieben.


Only through Closedcase, the University of Bayreuth disblanketed, that Germanys Karl Theodor Zu Guttenberg, stole the writely Togethergrabbing from other students and gave it out as his own Doctorwork.  Nur durch Zufall, entdeckte die Universität Bayreuth, dass Deutschlands Karl-Theodor Zu Guttenberg, eine schriftliche Zusammenfassung von anderen Studenten gestohlen hat und sie als seine eigene Doktorarbeit ausgab.
The Germans prethrow him, that that what he did, a major, selfaddicted souregg was. Die Deutschen werfen ihm vor, dass das was er getan hat, eine große, selbstsüchtige Sauerei war.
Loud one Aroundquestion, most Germans voices overone, that he aboveguessed his Oneriver, only because he was Withpenis of the CDU. Laut einer Umfrage, stimmen die meisten Deutschen überein, dass er seinen Einfluss überschätzt hat, nur weil er Mitglied der CDU war
Zu Guttenberg heriched the Deeppoint of his career, and Germany is closedpeace above his Backkick. Zu Guttenberg erreichte den Tiefpunkt seiner Karriere, und Deutschland ist zufrieden über seinen Rücktritt.
The Afterjudge gave an Overview, about his Togetherbreak in the CDU. Die Nachrichten gaben einen Überblick, über seinen Zusammenbruch in der CDU.
Beforefirst befinds he himself in Belowreason now, in Aboveonecome with the Alliancesday, and thereat didn´t afterlet a good Onepressure on the CDU. Vorerst befindet er sich jetzt im Untergrund, in Übereinstimmung mit dem Bundestag, und hat dabei keinen guten Eindruck auf die CDU hinterlassen
Zu Guttenberg diswrapped an askworthy Oneview in his Prelove for Bedeceit and  therein to misproduce himself an own Beforepart. Zu Guttenberg entwickelte eine fragwürdige Einsicht in seine Vorliebe für Betrug und  darin, sich selbst einen Vorteil zu verschaffen
But that is no Disinjury for the Germans, because Zu Guttenberg dealed selfmarvelously and oneeducated againstover his Dialers. Aber das ist keine Entschädigung für die Deutschen, weil Zu Guttenberg selbstherrlich und eingebildet gegenüber seinen Wählern gehandelt hat.
It would an Awaystep, if Zu Guttenberg would never more gonedrive with politics. Es wäre ein Fortschritt, wenn Zu Guttenberg nie mehr mit der Politik fortfahren würde.
Our Think on Zu Guttenbergs Boxknowledge, was just a Butbelieve. Unser Glaube an Zu Guttenbergs Fachwissen, war nur ein Aberglaube.
The sole, that he ownmighty did, was Offtowriting. Das Einzige, das er eigenmächtig getan hat, war abzuschreiben.
Is it there right or overliquid, itself above his Allcommonpicturing outeachothertosit? Ist es da richtig oder überflüssig, sich über seine Allgemeinbildung auseinanderzusetzen?
Does he abovemain have which? Hat er überhaupt welche?
How too ever, Zu Guttenberg has Money in Overriver, and off Backsight on his Dialers, he will abovelay, if he himself would beforepullwise an primalleaves on a Crossdrive outsearch, or dearer an Outflight on the Celebrationcountry, so that he is out of Germanys Glancefield (which is very beforcomming from that old smartshitter). Wie auch immer, Zu Guttenberg hat Geld im Überfluss, und aus Rücksicht auf seine Wähler, wird er überlegen, ob er sich vorzugsweise einen Urlaub auf einer Kreuzfahrt aussuchen würde, oder lieber einen Ausflug auf dem Festland, damit er aus Deutschlands Blickfeld ist (was sehr zuvorkommend von dem alten Klugscheißer  ist).
Both targets have their Beforetrains. Beide Ziele haben ihre Vorzüge.
Well then, on Againsee, Germanys most unconvenient Nothinguse! Na dann, auf Wiedersehen, Deutschlands unangenehmster Nichtsnutz!

Thunderweather!


Sonntag, 8. Mai 2011

Liebeskummer

Durch ein Goethegedicht inspiriert, verfasste ich einst folgende Reime:


Ob ich dich kriege, weiß ich nicht.
Denkst du: "Du bist wohl nicht ganz dicht!
Wie kannst du es nur wagen,
Mir liebevolles Zeug zu sagen?
Und mich so innig zu begehren,
als würd' mich deine Sehnsucht scheren!

Du wirst es noch bereuen,
deine Perlen zu verstreuen!
Ich werde mich dir ganz verschließen,
und meinen Frust mit Bier begießen!

Die Angst kommt immer wenn ich merke,
da ist jemand an mir zuwerke.
Denn denen kann man doch nicht trauen,
den herz-und seelenlosen Frauen!

Versuchen mich verliebt zu machen,
um mich dann schamlos auszulachen!
Nee, nee, das tut mir zu sehr weh!
Drum mach ich einfach zu,
und dann ist Ruh', im Nu!
Du blöde Kuh."


Hier nun ein Bild von meinem Freund, der sich am Ende doch noch
für mich entschieden hat. Die Ähnlichkeit ist verblüffend, nur dass er
keine schwarzen Knopfäuglein hat, sondern himmelblaue Murmeln...


Montag, 2. Mai 2011

Bullfrog

Ich weiß ja nicht wie´s euch geht, aber ich liebe Fröschlein, selbst wenn sie nur gemalt und tot sind.

Sie nannten mich Stinki

An meine Geburt kann ich mich nicht mehr erinnern. Das sehe man mir nach, immerhin ergeht das wohl den meisten von uns so. Vorstellen müsste ich mich wohl unter dem Namen, den meine Entführer mir gaben. Dieser Name ist für eine Kaulquappe meines Standes jedoch in keiner Weise geziemend und eine unerhörte Frechheit. Ich werde sie an dieser bodenlosen Unverschämtheit nur teilhaben lassen, um ihnen ein Bild von der gnadenlosen Vergewaltigung meines hohen Ranges durch die Absurdität dieses entwürdigenden und in höchstem Maße beschämenden Namens zu geben. Man nennt mich Stinki. Jawohl, Stinki… Wie demütigend! Wir Kaulquappen halten nichts von Namen. Aber da sie, lieber Leser, eine Bindung zu mir herstellen sollen, um sich besser in mein tragisches Schicksal einfühlen zu können, mache ich in diesem Falle eine Ausnahme. Menschen sind eigenartige Tiere. Sobald ein Lebewesen einen Namen hat, ist der Mensch fähig, eine Beziehung zu ihm herzustellen. Nun ja, mir soll es recht sein. Allerdings würde ich es sehr begrüßen, wenn sie mich bescheiden mit „Herrn Quappe“ titulieren wollten. Ich bin letztenendes nur ein Baby und weiß über solche Dinge nicht viel zu sagen, eine sehr genügsame und anspruchslose Quappe und mit großer Sicherheit ein Muster an Toleranz, aber Stinki… Nein, das geht wirklich zu weit! Geboren wurde ich als Kaulquappe in einem Dorfteich im schönen Mecklenburg Vorpommern. Ich lebte dort mit vielen Freunden und Geschwistern in einer großen Teichgemeinschaft. Das Leben dort war nicht ungefährlich für uns, weil es in unserem schönen Zuhause auch noch wesentlich unangenehmere Mitschwimmer gab. Gemeine, feiste Fische, die es nur darauf anlegten uns arme, hilflose und vor allen Dingen friedvolle Gesellen mit einem Haps zu verschlingen. Unverschämt…! Und leider geht es in unseren Kreisen auch etwas anders zu, als man es wohl von Menschenkindern annimmt. Wir Quappen werden direkt nach der Geburt von unseren Erziehungsberechtigten (die von ihrem Recht zur Erziehung übrigens gar keinen Gebrauch machen) im Stich gelassen, und müssen ohne Mutterliebe und elterlichen Schutz, ganz allein ums nackte Überleben kämpfen. Dabei handelt es sich um den schwersten Fall von Kindesvernachlässigung, den man sich vorstellen kann. Das wollen wir bitteschön festhalten. Verständlich ist es gewissermaßen natürlich schon, dass sich Eltern bei einer so gewaltigen Masse an Nachwuchs lieber klammheimlich aus dem Staube machen, denn wer will schon die Verantwortung für tausende kleiner Kinder übernehmen? Bei Menschen sieht das alles ein bisschen anders und wesentlich einfacher aus. Wenn sich zwei Menschen unüberlegt auf ein Liebesabenteuer einlassen, kann es vorkommen, dass dabei als ungeplante Nebenwirkung einmal ein Kind entspringt. Damit kann man sich in der Regel sicherlich gut arrangieren. Wenn als Folge einer durchtriebenen Liebesnacht, in der die körperlichen Gelüste der Vernunft obsiegten, jedoch viele tausende kleine Konsequenzen entstehen, ja, dann ist das Gejammer natürlich groß. Und dann ist man lieber ein Rabenfrosch der seine kleinen Kinderchen im Stich lässt, als eine entkräftete Froschmama, die vor lauter Überforderung lieber freiwillig in die Sonne geht… Froschselbstmord! So etwas soll es schon gegeben haben… Nun, trotz unseres, wie ich nochmals betonen möchte, bedauernswerten Schicksals, das uns Kaulquäppchen ereilt, muss ich sagen, dass wir insgesamt dennoch ein erfülltes und sehr interessantes Leben führen. Doch eines Tages veränderte sich mein Leben mit einem Schlage. Es war ein angenehm milder Tag im April und ich genoss mit meinen Kameraden gerade die ersten warmen Sonnenstrahlen, die uns auf die Körper schienen, als plötzlich etwas Eigenartiges geschah. Ein unheimlicher Sog entstand, ich konnte nicht lokalisieren, woher er kam. Instinktiv begann ich um mein Quappenleben zu schwimmen, aber ich kam gegen die Strömung nicht an. Und plötzlich war es passiert. Ich wurde eingesaugt. Einfach so. Ich wusste nicht wie mir geschah. Plötzlich hatte ich eine im höchsten Maße eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Ich hatte zwar noch meinen Weitblick, aber jedes Mal wenn ich versuchte zu schwimmen, stieß ich mit meinem Gesicht nach kurzer Zeit gegen eine unsichtbare Wand. Da entdeckte ich noch einen weiteren Genossen von mir, dem das gleiche Schicksal ereilt hatte wie mich. Dann noch zwei weitere Kameraden und zu guter Letzt sahen wir noch drei andere Freunde zitternd und ängstlich zusammengekauert. Sogleich fanden wir uns zusammen, wir, die wir nun eine Schicksalsgemeinschaft waren.
„Was ist denn nur passiert?“ Fragten die Kameraden in heller Aufregung.
„Das werden wir sogleich untersuchen“, entgegnete ich gefasst. Einer von uns musste ja schließlich Ruhe bewahren. Also schwamm ich umher. Dass wir gefangen waren, stand für mich schon längst außer Frage. Da blickte ich gen Himmel und entdeckte direkt über mir eine kleine Öffnung, durch die nun Moos und Schilfblätter hindurch gesteckt wurden. Sofort schwammen die Kameraden darauf zu und versteckten sich, gemäß ihrer Natur, zwischen den Gewächsen. Da erkannte ich auf einmal unser Gefängnis. Es handelte sich dabei um eine Flasche. Die habe ich schon häufiger in unserem Teich herumschwimmen sehen und habe diese merkwürdigen Gebilde auch schon ausgiebig untersucht. Diese Dinger schienen für mich überhaupt keine Funktion zu haben und ich ärgerte mich immer nur darüber, dass die Menschen ihren Unrat in unserer Welt entsorgten. Dass solch eine geistlose, hohle Flasche einmal zu meinem Gefängnis werden würde, hatte ich nicht erwartet. Ein großer Mensch hielt die Flasche in der Hand und trug sie. Ein ausgesprochen hässlicher und unglaublich trockener Mensch übrigens. Menschen haben, wie sie ja aus eigener Erfahrung wissen, die unangenehme Eigenschaft sehr trocken zu sein und das kann uns Kaulquappen, die wir ja immer schön glitschig und feucht sind, ziemlich anwidern. Das aber nur anbei bemerkt. Ich fühlte mich in der Verantwortung für meine Leidensgenossen und zeigte also Mut. Den Menschen forderte ich zum Kampf heraus. Ich schwamm an die Wasseroberfläche und schrie zu dem Menschen hinauf, dass ich mich niemals kampflos ergeben werde. Aber der Mensch schenkte mir keinerlei Aufmerksamkeit. Und so kam es denn, dass ich mich kampflos ergeben musste. Da entdeckte ich noch drei weitere Menschen, einen großen und zwei kleinere. Igitt!! Ich hörte ihnen beim Gespräch zu, um jede nur brauchbare Information herauszubekommen. Da hörte ich einen der Menschen sagen:
„Die Kaulquappen stellen wir in den Kofferraum. Hoffentlich überleben sie die lange Fahrt nach Berlin.“
So sah es also aus!  Deportiert werden sollten wir! In eine andere Stadt und dabei würden wir vielleicht sogar unser Leben lassen müssen! Welch tragisches, tragisches Schicksal uns arme Kaulquappen ereilte! Meinen Kameraden sagte ich nichts von den schrecklichen Neuigkeiten, die ich in Erfahrung gebracht hatte, um sie nicht zu beunruhigen. So verbrachten wir nun eine lange, lange Zeit in diesem so genannten Kofferraum, in dem es unangenehm rumpelte, schrecklich laut war und uns die Luft zum atmen immer knapper wurde. Nach einer empfundenen Ewigkeit hörte das furchtbare Rumpeln endlich auf, der hässliche Mensch erschien und nahm die Flasche wieder in die Hand. Es war bereits sehr dunkel und ich erkannte nicht was geschah. Ich merkte nur, dass es plötzlich wieder hell wurde (dabei handelte es sich jedoch nicht um Sonnenschein! Nein, es war eine unangenehme, irgendwie künstliche Helligkeit, die mich nicht so glücklich machte wie die liebe Sonne!), und die Flasche auf einer hohen Holzplatte abgestellt wurde. Ich hörte, wie der größere hässliche Mensch, der eine auffallend tiefere Stimme hatte als der kleinere hässliche Mensch, zu ihm sagte:
„Wir sollten den oberen Teil der Flasche mit einem Messer abschneiden, damit die Kaulquappen mehr Sauerstoff bekommen.“
Als nächstes wurde mit einem länglichen Gegenstand, die obere Hälfte der Flasche entfernt und ich hatte tatsächlich das Gefühl, ein klein wenig besser atmen zu können. Dann wurde von dem kleineren hässlichen Menschen etwas in die Flasche gestreut. Ich wusste nicht genau was es war, aber es roch verlockend und instinktiv schwammen meine Freunde und ich an die Oberfläche und begannen zu fressen, da wir auch schon halb verhungert waren und ganz ausgezehrt, mager und unmöglich aussahen.
„Meinst du die vertragen Fischfutter?“, fragte da der größere hässliche Mensch und der kleinere hässliche Mensch antwortete:
„Ich hoffe es. Es stand jedenfalls so im Internet.“
Kurze Zeit später ging die künstliche Sonne unter und es wurde wieder dunkel. Nachdem wir nun viele, viele Stunden so in unserem Gefängnis umher geschwommen waren, begannen einige der Kameraden zu seufzen. Immer stärker seufzten sie. Ich schwamm los um nach ihnen zu sehen, und dabei bemerkte ich, dass mir sehr schwindelig zumute war.
„Ist alles in Ordnung mit euch?“, fragte ich meine Genossen und sie antworteten mir träge:
„Wir sind so müde und können so schlecht atmen.“
„Nicht aufgeben, Kameraden! Ihr müsst ruhig weiter atmen und dürft unter keinen Umständen einschlafen!“, rief ich verzweifelt aus.
„Wir sind so müde“, wiederholten sie.
„Nicht aufgeben“, sagte ich mit letzter Kraft.
„Wir möchten nur noch schlafen. Lass uns doch bitte schlafen… Oh, was ist denn das da über dir?“ entgegneten sie mir. Ich blickte über mich und konnte nichts entdecken.
„Oh nein, ihr phantasiert! Ihr sprecht wahrscheinlich im Fieber! Über mir ist nichts. Ihr dürft euch jetzt nicht aufregen“, versuchte ich sie zu beruhigen.
„Oh doch, genau über dir ist ein helles Licht. Es ist so wunderbar friedlich und warm! Wir möchten in das Licht hinein…“, sagten meine Kameraden schwach. Und da verstand ich.
„Seht nicht in das Licht! Ihr müsst dagegen ankämpfen! Nicht in das Licht gehen!“, schrie ich verzweifelt. Aber da war es bereits zu spät. Ich musste mit ansehen, wie einer nach dem anderen meiner lebenslangen Freunde ihr Quappenleben hinter sich ließen, um in das Licht einzutreten.
„Euch wird eine bessere Welt erwarten“, sagte ich traurig und schwach. Aber was für Erwartungen hatte ich denn selbst noch an das Leben? Ich war bereit auch Abschied zu nehmen und gemeinsam mit meinen Freunden in das Licht zu gehen. Aber dieses verdammte Licht zeigte sich mir nicht. Ich verfiel nur in einen Dämmerzustand, auch Kaulquappenkoma genannt. Nachdem ich eine Weile, ich weiß nicht wie lange, so Scheintot in dem suerstoffarmen Wasser getrieben hatte, nahm ich auf einmal aufgeregte Stimmen wahr. Als ich völlig erschöpft ein Auge öffnete, entdeckte ich die beiden hässlichen Menschen über mir. Die hatten mir noch gefehlt! Nur diesen Tölpeln verdankten wir ja erst unsere Klemme, in die wir geraten waren! Ich erinnere mich nicht mehr genau wie mir geschah, ich spürte nur, dass ich mich plötzlich in einem anderen Gefäß befand, das mehr Sauerstoff bot und ich auf einmal freier und tiefer durchatmen konnte. Und noch zwei weitere Kameraden entdeckte ich in unserem neuen, allerdings wesentlich komfortableren Gefängnis. Auch die anderen befanden sich im Quappenkoma, ich merkte rasch, dass sie noch lebten, weil sie flach atmeten und hin und wieder mit ihrem komatösen Schwänzchen zuckten. Wir alle befanden uns zunächst in Rückenlage und es kostete uns eine zu große Überanstrengung uns in die richtige Position zu drehen. Also nahmen wir es hin, uns in dieser besonderen Körperhaltung lächerlich zu machen. Immerhin waren wir noch vor kurzer Zeit dem Tode so nah, und durften solch unerheblichen Belangen nun keinerlei Aufmerksamkeit schenken. Wir konzentrierten uns lediglich darauf, ruhig ein und aus zu atmen. Unsere kleinen Lungen mit möglichst viel frischem Sauerstoff zu füllen. Obwohl ich mir eigentlich gar nicht wirklich sicher bin, ob wir Kaulquappen überhaupt über so etwas wie Lungen verfügen. Aber das ist auch unwesentlich, da wir uns tatsächlich rasch erholten und immer kräftiger wurden. Bald schafften wir es, uns ohne größere Anstrengung auf den Bauch zu drehen. Langsam begannen wir vorsichtig zu schwimmen, und stellten rasch fest, dass uns die Fortbewegung keine Mühen mehr kostete. Und schon sehr bald konnten wir wieder quietschfidel umhertollen. Zwar befinden wir uns immer noch in Gewahrsam,  aber wir erfreuen uns nun unseres Lebens. Und dass diese hässlichen Menschen uns im Grunde genommen nichts Böses antun wollten, haben wir inzwischen auch begriffen. Sonst hätten sie unser Leben ja nicht so energisch zu retten versucht. Menschen sind eben einfach nur sehr einfältig und dumm. Inzwischen geht es uns recht gut. Meine Kameraden, von den Menschen übrigens Otto und Quappi genannt, und ich gedeihen ausgezeichnet. Besonders Otto, der älteste und dickste von uns, hält uns immerzu in Bewegung. Er ist so eine typische halbwüchsige Kaulquappe. Er befindet sich gerade in der Entwicklungsphase und steht zurzeit zwischen seinem Leben als Kaulquappe und junger Frosch. Das ist eine entsetzlich anstrengende Zeit, besonders für die Quappen, die unter seinen ständigen Stimmungsschwankungen zu leiden haben. Er liebt es, uns kleinere zu provozieren und manchmal ohne ersichtlichen Grund in den Schwanz zu zwicken. Manchmal wird er ohne äußeren Anlass plötzlich sehr wütend und dann fängt er auf einmal ganz unvermittelt zu weinen an und beklagt sich darüber, dass sein Körper sich so stark verändert. Ja, unser Otto befindet sich auf dem Höhepunkt der Kaulquappenpubertät, und macht uns anderen mit seinen Launen auch oft das Leben schwer. Verzichten aber, möchte ich nie wieder auf ihn.


Sonntag, 1. Mai 2011

Maulquappen und ein Laubfröschlein

Bevor ich morgen mit bösen Kommentaren bombarbdiert werde, möchte ich zu meiner Rechtfertigung gleich zu Beginn anmerken, dass ich ausgesprochen reumütig bin... Ich habe aus einem beschaulichen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern ein paar Kaulquappen mit nach Berlin genommen, um sie hier aufzuziehen und sie dann in die Freiheit zu entlassen. Wer sich die folgenden, unglaublich niedlichen  Bilder anschaut, wird verstehen warum. Inzwischen weiß ich auch, dass das Halten von Kaulquappen illegal ist. Vier von ihnen haben nicht überlebt, aber dafür eine würdevolle Bestattung erhalten. Die übrigen drei gedeihen ausgezeichnet. Und hier findet ihr einen Text, den ich selbst verfasst habe, der das Erlebte aus Sicht der kleinsten der drei Kaulquappen, beschreibt. Also viel Vergnügen beim Schauen und Lesen.

Das ist das Kaulquappengrab vor der Bestattung
Die Quäpplein in ihrem Zellstoffsarg auf dem Wege zu ihrer letzten Ruhe
Und nun: Ruhet sanft
Ach Gott, wer diese kleine Laubfrosch-Poperze sieht, dem muss doch das Herz aufgehen...
Wenn man einem Frosch mit sanftem Druck leicht das Bäuchlein massiert...
...gerät er in einen Dämmerzustand...
...und das ist dann das kleine, komatöse Fröschlein...

...direkt nach seiner Froschwampenmassage, die er augenscheinlich in vollen Zügen genoss...